Für viele meine Projekte sind passende (kleine) Gehäuse für die Elektronik nötig bzw. wünschenswert. Fertige Kleingehäuse aus Kunststoff gibt es zwar auch, aber das Passende erst einmal zu finden und dann die anschließende Bearbeitung mit der (manuellen) Fräse nehmen viel Zeit in Anspruch. Bei manchen Projekten wie meinem Smart Home Projekt ist es gar unmöglich, ein Fertiggehäuse zu nehmen, da eine spezielle Form benötigt wird.
Abhilfe schafft ein 3D-Drucker, mit dem man die Gehäuse nach seinen Wünschen komplett selber gestalten und ausdrucken kann. Ich habe mir einen Ultimaker 2+ besorgt und stelle diesen hier inkl. erster Umbaumaßnahmen einmal vor.
Bauraum des Ultimaker schließen
Da ich später hauptsächlich ABS Drucken werde (bessere mechanische Stabilität, höhere Temperaturbelastbarkeit und bessere Haltbarkeit als z.B. das meist verwendete PLA) musste als erstes das offene Gehäuse geschlossen werden. Das hat den Grund, dass ABS sich nicht zu schnell abkühlen darf und Zugluft während dem Druck unbedingt verhindert werden muss. Ansonsten entsteht sogenanntes „Warping“, also ein Verformen des Druckobjektes bis hin zum Ablösen vom Druckbett. Das macht den kompletten Druck unbrauchbar.
Hier habe ich mich (eigentlich) für eine Fertiglösung entschieden. Eine Druckhaube von … mit passender Fronttür. Es ist eigentlich eine Fertiglösung, doch in meinen Augen ziemlich unausgereift und für den Preis, welcher dafür ausgerufen wird eine Unverschämtheit. Der Bowdenzug wird eingeklemmt und stößt/schabt zudem noch an der Oberseite der Abdeckung. Dadurch haben die Schrittmotoren deutlich mehr Arbeit den Druckkopf zu bewegen und es sieht und hört sich nicht gut an.
Es handelt sich um den „Ultitop“ genannten Aufsatz von 3D Printstore 24. Diesen empfehle ich absolut nicht. Für fast 300€ kann man einfach mehr erwarten. Leider keine Bilder mehr vom Originalzustand daher hier die Herstellerfotos. Hinten ist bloß ein einfaches Stück Stoff, welcher den Bowdenzug einklemmt.
Meine Lösung, damit der Bowdenzug nicht mehr an der Decke schabt ist eine Erhöhung der Druckhaube mittels Plexiglas-Distanzelementen:
Für den eingeklemmten Bowdenzug habe ich eine Abdeckung gedruckt, die es dem Bowdenzug wieder ermöglicht frei zu verfahren.
Filamentzufuhr verbessern
Um das Abrollen des Filament (vor allem große Filamentrollen) zu verbessern, ist die Originalhalterung durch eine Kugelgelagerte Version ersetzt worden. Auf Thingiverse gibt es hierzu schon eine gute Vorlage. Diese entlastet den Feeder bei der Zuführung des Materials.
Soweit fürs erste. Leider ist trotz des sehr hohen Preises für diesen 3D Drucker immernoch nicht alles so wie es eigentlich sein sollte. Das Bed Leveling ist nur ausreichend, die Konnektivität mit dem Drucker ist mangelhaft (keine Netzwerkanbindung, keine Kamera etc.) und noch etliche andere Unzulänglichkeiten, welche ich aber ausmerzen will. Mehr dazu in den nächsten Blogbeiträgen.
Eine Antwort auf „3D Drucker Ultimaker 2+ – Vorstellung und Verbesserungen“